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David Reiber Otálora
bits and pieces (Kirschblatt), 2025
Stahlblech (pulverbeschichtet)
In seiner künstlerischen Arbeit setzt sich David Reiber Otálora u.a. mit den Nachwirkungen des Kolonialismus auseinander, insbesondere auch damit, wie die Tropen als Lebensraum dargestellt werden sowie mit deren anhaltender und fortschreitender Zerstörung. Dabei findet er immer wieder auch in der Mikroperspektive Hinweise darauf, wie genau Ökosysteme aufeinander abgestimmt sind, z.B. anhand von Schnitt- und Bisskanten derBlattschneiderameise an Blättern.
In der Kleingartenanlage „Zufriedenheit“ hat David nach ähnlichen Spuren gesucht, die
Hinweise auf das Zusammenleben unterschiedlicher Spezies in diesem besonderen
Naturraum geben. Gefunden und gesammelt hat er hier Blätter von verschiedenen Bäumen, die unterschiedlichen Tieren - wie z.B. Raupen oder Insektenlarven - als Nahrung
dienen. Besonders aufgefallen ist ihm dabei das Blatt eines Kirschbaumes, das ihn als
objet trouvé, also als gefundenes Objekt der kleinen Art, fasziniert. Dieses Blatt hat er als
Vorlage genommen, um es für die Britzenale in seiner Größe und Materialität zu verändern und es als eine besondere Art von ortsspezifischer Skulptur wieder in die Gartenanlage zurückzubringen.
Damit greift David einerseits das Sammeln als Herangehensweise an ein Mapping der
Kleingartenanlage auf und macht gleichzeitig das sichtbar, was häufig nicht gesehen wird,und verweist damit auf die vielen unbeachteten Dynamiken und Lebewesen des Ökosystems Kleingarten.
Parzelle 20
David Reiber Otálora
bits and pieces (Kirschblatt), 2025
Sheet steel (powder-coated)
In his artistic work, David Reiber Otálora explores the impact and consequences of
colonialism, particularly how the tropics are portrayed as a habitat and how they continue to be progressively destroyed. In his research, he repeatedly finds micro-perspectiveevidence of how precisely parts of an ecosystem are coordinated with one another, for example, on the basis of the cutting and biting edges of leaf-cutter ants on leaves.
In the allotment garden “Zufriedenheit”, David looked for similar traces that provide
evidence of the coexistence of different species in this special natural environment. In
doing so, he found and collected leaves from various trees that serve as food for different
animals, such as caterpillars and insect larvae. He was particularly struck by the leaf
of a cherry tree, which fascinated him as an objet trouvé, a found object of the smaller
kind. He used this leaf as a model, altering its size and materiality for the Britzenale and
bringing it back into the garden as a site-specific sculpture.
In this way, David takes up collecting as an approach to mapping the allotment garden
site, and at the same time makes visible what is often overlooked. Eventually, he points to
the many unnoticed dynamics and living beings of the allotment garden ecosystem.
Plot 20
Photos by Piotr Pietrus, 2025 and Christof Zwiener, 2025, VG Bild-Kunst, Bonn





