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Esther Ernst


Karte der Britzer Zufriedenheit, 2025


Zwei Zeichnungen, Bleistift, Buntstift, Tusche, Aquarell auf gefaltetem Papier
Edition (Auflage 500), handgefaltet, geschlitzt und nummeriert


Über einen Zeitraum von zwei Monaten besuchte Esther Ernst die Kleingartenanlage
„Zufriedenheit“ in regelmäßigen Abständen. Vor Ort widmete sie sich einer großformatigen
Zeichnung, die sich über den gesamten Zeitraum akribisch weiterentwickelte.
Begleitet wurde dieser Prozess von Notizen über Esthers Wahrnehmung, Gespräche
mit Gärtner:innen und Blicke in das komplexe Ökosystem des Kleingartens, die sich
in der Zeichnung wiederfinden. Die daraus entstandene persönliche Kartographie
der Anlage stellt sie den Besucher:innen in Form eines Faltplans zum Mitnehmen zur
Verfügung.


Während die Kleingartenbewegung im Europa des 19. und 20. Jahrhundert eine
Gegenbewegung zur Industrialisierung und den sich verändernden Lebensrealitäten
in Städten war - und somit eine „Flucht“ ins Grüne, - verbindet Esther ihre Zeichnung
mit der Formensprache eines Perserteppichs aus dem Museum für Islamische Kunst
im Pergamonmuseum in Berlin. Die Symbole und Formen zahlreicher Teppiche sind
der orientalischen Gartenbaukunst entnommen und ein Versuch, den paradiesischen
Zustand eines Gartens auch in den Innenraum zu übertragen. Der Garten als Sehnsuchtsort
wird somit in den bewohnten Raum weitergetragen.


Als Zeichnerin verknüpft Esther Emotionen und Beobachtungen mit ihrer Umgebung.
Dafür verwendet sie gleichzeitig verschiedene Zeichenstile, von flüchtigen Skizzen bis
hin zu genauen, analytischen Zeichnungen - denn in den unterschiedlichen Herangehensweisen
finden sich auch verschiedene Realitäten wieder. Die Gleichzeitigkeit zwischen
Momentaufnahme und langfristiger Auseinandersetzung bieten unterschiedliche
Sichtweisen auf eine Umgebung an, aus denen großformatige kartografische Zeichnungen
hervorgehen, die unterschiedlichen Themen folgen.
Parzelle 26

 


Esther Ernst


Karte der Britzer Zufriedenheit, 2025


Two drawings, pencil, colored pencil, ink, watercolor on folded paper
Edition of 500, hand-folded, slit and numbered


Over a period of two months, Esther Ernst visited the “Zufriedenheit” allotment garden
site regularly. Here, she developed a large-format drawing that she extended meticulously
over the entire period. This process was accompanied by notes that Esther
took about her experiences, conversations with gardeners and her glimpses into the
complex ecosystem of the allotment garden, which are reflected in the drawing. The
resulting personal cartography of the site is available to visitors in the form of a folding
map that is free to take away.


While the allotment garden movement in Europe in the 19th and 20th centuries was
a counter-movement to industrialization and the changing realities of life in cities and
thus an “escape” into the countryside, Esther links her drawing to the formal language
of a Persian carpet from the Museum of Islamic Art in the Pergamon Museum in Berlin.
The symbols and shapes of numerous carpets are taken from oriental gardens and are
an attempt to transfer the paradisiacal state of a garden to the interior. The garden as
a place of longing is thus carried over into the inhabited space.


As an artist, Esther combines emotions and observations with her surroundings. To
do this, she simultaneously uses different drawing styles, from fleeting sketches to
precise, analytical drawings, because the different approaches also reflect different
realities. The simultaneity between snapshot and long-term exploration offers different
perspectives on an environment, from which large-format cartographic drawings
emerge that explore different themes.
Plot 26

Photos by Piotr Pietrus, 2025 and Christof Zwiener, 2025, VG Bild-Kunst, Bonn 

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